Georg von Peuerbach-Gymnasium
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Projekttage Fotos
Juli 2019

Mit dem Rollstuhl durch Linz

Wie ist es, sich mit einem Rollstuhl und öffentlichen Verkehrsmitteln in Linz zu bewegen? Welche Hindernisse kommen auf einen zu? Ist alles barrierefrei? Kann man damit auch Sport treiben? … Diese und ähnliche Fragen stellten sich die 13 Schüler und Schülerinnen beim Projekt Rollstuhlfahren.

Um 8:15 Uhr bekamen wir beim Bandagist Heindl in der Sonnensteinstraße sieben Rollstühle ausgehändigt. Die Schüler und Schülerinnen agierten in Zweierteams. Jeweils ein Rollstuhlfahrer und ein Begleiter.

Gestellte Aufgaben: Ohne Hilfe (der Partner darf nie helfen nur sichern) mit dem Rollstuhl auf den Hauptplatz kommen und eine Kleinigkeit einkaufen. Von dort mit der Straßenbahn und dem Bus auf die Gugl fahren. Nach der Aktivität in der Sporthalle werden die Rollen getauscht und der Partner fährt den umgekehrten Weg mit den gleichen Aufgaben im Rollstuhl zurück.

In der Sporthalle bekamen wir robustere Rollstühle und spielten Rollstuhlrugby in zwei Gruppen.

Die Schüler und Schülerinnen sollten zum Abschluss ihre Eindrücke in kurzer Form zu Papier bringen. Hier einige Auszüge daraus.

Maxi B.
Nach diesem Tag werde ich einen Rollstuhlfahrer aus einer ganz anderen Sicht betrachten. Die Schwierigkeiten, die wir als normale Passanten nicht bemerken, können umso anstrengender für Rollstuhlfahrer sein. Man bemerkt solche erst, wenn man selbst mal im Rollstuhl gesessen ist.

Marcel T.
Persönlich hat es mir sehr gut gefallen, weil man einen guten Eindruck bekommt, wie schwer sich Rollstuhlfahrer alleine schon im Alltag tun. Alleine ein Eis bestellen ist schon schwierig. Noch dazu fühlt man sich ein bisschen von den Menschen in der Umgebung beobachtet.

Lena L.
Durch dieses Projekt habe ich einen guten Einblick in das Leben eines Querschnittgelähmten bekommen. Ich hatte Probleme mit Eiskaufen, Türöffnen und Busfahren. Mein Vorsatz für die Zukunft ist, mehr auf Rollstuhlfahrer zu achten und ihnen zu helfen.

Elias B.
… Mir hat es geholfen Behinderte auf jeden Fall in einem anderen Licht zu sehen.

Jakob O.
Ich hatte eine falsche Vorstellung von Rollstuhlfahrern. Es gibt viele, für einen Fußgänger unauffällige kleine Stufen, die jedoch für einen Rollstuhlfahrer fast unüberwindbare Hürden sind. Rollstuhlsport kann auch wild und schnell sein.

Adrian H.
Man unterschätzt eigentlich wie anstrengend es ist einen kleinen Anstieg hochzufahren, den man auf Füßen problemlos bewältigt. Sehr gut hat mir auch gefallen, dass wir auch einen Einblick in den Rollstuhlsport bekommen haben und es selber ausprobieren durften.

Felix S.
Man kann praktisch nie etwas in der Hand halten, außer in einem Rucksack etwas mitnehmen, weil man ja nicht einhändig fahren kann. Es war sehr interessant zu sehen welche Schwierigkeiten alleine in zwei Stunden Rollstuhlfahrt auftreten.

Florian G.
… Das Rugbyspielen war sehr lustig und schweißtreibend. Mir ist klar geworden, dass das Leben ohne Beine sehr anspruchsvoll ist.

Mario R.
Es hat mich überrascht, dass manche Menschen im Bus & Bim sehr hilfsbereit auf uns reagiert haben. Mir hat auch gefallen, dass es auch für Menschen im Rollstuhl verschiedene Sportaktivitäten gibt.

Johannes Sch.
Das Bergabfahren hat mir Spaß gemacht, jedoch war das Bergauffahren umso mühsamer. Ich hätte mir nie gedacht, dass ein 10 cm hoher Gehsteig ein so großes Hindernis sein kann.

Elisa P.
Die Zeit im Rollstuhl hat mir gezeigt wie schwierig es ist, für uns alltägliche Dinge, als Querschnittsgelähmter zu bewältigen und welche Kleinigkeiten Hindernisse darstellen.

Fabian M.
Für mich war der Tag ein sehr prägendes Erlebnis. Vor allem die Bergaufpassagen waren sehr schwer zu meistern und es ist beinahe undenkbar sich vorzustellen, dass das für manche Leute Alltag ist. Ich finde es trotzdem toll, dass vieles wie Autofahren, Sport etc. für Rollstuhlfahrer ermöglicht wird. Besonders gefallen hat mir das Rugbyspielen, weil es sehr anstrengend und spannend war.

Lena S.
Zu Beginn war jeder Bordstein und jede Unebenheit eine Herausforderung. Plötzlich kamen Probleme auf die man sonst gar nicht bemerkt. Beim Rollstuhlrugby wurde einem bewusst, dass man trotz dieser Einschränkungen nicht aufgeben muss. Am Schluss war man aber froh, dass man wieder aufstehen konnte und die Beine funktionierten.

Ein besonderer Dank gilt Doris Hörtenhuber und Dominik Perner ohne die das Project nicht zu Stande gekommen wäre!

Bericht: Mag. Alfred Strasser